Die Bundesregierung nutzt „X“ weiterhin als Plattform. Die Antidiskriminierungsstelle des Bundes verlässt die Online-Plattform nun.
Die Antidiskriminierungsstelle des Bundes will die Online-Plattform „X“ (ehemals Twitter) nicht mehr nutzen. „X ist für eine öffentliche Stelle kein tragbares Umfeld mehr“, begründete Ferda Ataman, die unabhängige Bundesbeauftragte für Antidiskriminierung. Seit der Übernahme der Plattform durch Elon Musk seien vermehrt trans- und queerfeindliche, rassistische, frauenfeindliche und antisemitische Inhalte verbreitet worden.
Ataman fordert auch die Bundesregierung auf, nicht mehr über „X“ zu kommunizieren: „Ministerien und staatliche Stellen sollten sich fragen, ob es weiterhin tragbar ist, auf einer Plattform zu bleiben, die zu einem Desinformations-Netzwerk geworden ist und dessen Eigentümer antisemitische, rassistische und populistische Inhalte verbreitet“, sagte Ataman.
Besonders nach den Angriffen der islamistischen Hamas auf Israel kam es verstärkt zur Verbreitung von Hassrede und Falschinformationen wie manipulierten Bildern oder Videos, die aus Videospielen stammen sollen.
[…]
Dass Regierungen die Plattform nutzen, legitimiert sie als offizielle Informationsquelle.
Twitter ist seit Langem hauptsächlich eine Quelle für Propaganda und Disinformation. Die Plattform zu verlassen ist also ein logischer und längst überfälliger Schritt. Die einzigen Behörden, die dort noch etwas zu suchen haben, sind Ermittlungsbehörden, denn sehr viele Inhalte könnten durchaus strafrechtlich relevant sein.
Dass Regierungen die Plattform nutzen, legitimiert sie als offizielle Informationsquelle
Sehe ich anders. Nach der Logik dürfte die Regierung überhaupt kein Social Media nutzen. Ich kenne jedenfalls keine Social-Media-Seite, die man auch nur im entferntesten als "offizielle Informationsquelle ansehen sollte.
X ist eine Plattform, auf der sie viele Leute erreichen. Klar, ich find Mastodon auch besser, aber wenn die Regierung von X auf Mastodon wechselt, würde sie nur noch einen Bruchteil der Menschen erreichen und das kann irgendwie auch nicht das Ziel sein.
Nach der Logik dürfte die Regierung überhaupt kein Social Media nutzen
Stimmt. Offizielle Stellen sollten keine Social Media nutzen. Punkt.
Ich fände es schon wichtig, dass staatliche Kommunikation, Erklärungen und Diskussionen zu momentanen politischen Veränderungen, Artikel e.g. von der bpp möglichst viele Menschen erreicht. Da kann es nötig sein sowas über die selben Kanäle zu verbreiten, die auch privatwirtschaftliche Unternehmen, Propagandamaschinen und die generelle Befölkerung nutzt. Wichtig wäre es vielleicht dann auf andere, verlässliche Kanäle umzuleiten, e.g. indem lediglich kurze Ausschnitte mit Link zu Mastodon oder privater Website verbreitet werden.
Aber die Kids erreicht man dann ja nicht mehr!
Sollte “Medienkompetenz” nicht in der Schule unterrichtet werden? Jedenfalls höre ich sowas immer. Also das Wissen, welche Informationen ich in welchen Quellen finden, und wie ich die Glaubwürdigkeit einschätzen kann.
Und wenn ich offizielle Informationen vom Landwirtschaftsministerium oder aus meiner Stadt oder sonst einer Institution suche… sind deren Internetseiten vielleicht die erste Wahl? Das ist eigentlich nicht so schwer zu begreifen. Schaffen sogar Kids, wenn man’s ihnen sagt.
Es ist auch ein Stück weit Pflicht der Bevölkerung, sich Informationen selbst zu beschaffen. Wer zu bequem ist, dafür irgendeine Propagandaplattform zu verlassen, braucht die Informationen offensichtlich nicht. Und dass ein Staat eine Propagandaplattform (z.B. durch kostenpflichtige blaue Haken) unterstützt, die gezielt gegen ihn arbeitet, ist einfach nur unnötig und dumm.
Nach der Logik dürfte die Regierung überhaupt kein Social Media nutzen.
Und das wäre ein Problem, weil…?
Die Forderung kann ich nur unterstützen. Das ist mehr als überfällig. Wer unbedingt dem BMDV auf Twitter folgen muss, der kann dem BMDV auch auf Mastodon folgen. Die Infrastruktur steht ja schon.
Ja, kann man nur unterschreiben. Das aktive Nutzen von X/Twitter ist eine Billigung der Schwurbeleien und des Hasses von Elon Musk.
Mal ganz davon abgesehen ist Mastodon technisch viel praktischer als Twitter. Selbst wer das Fediverse abgrundtief hasst, kann einfach
https://social.bund.de/@bmdv.rss
in einen Feedreader seiner Wahl packen und bekommt dann alle Ergüsse von Volker Wissing direkt auf seinen Bildschirm/ins E-Mail-Postfach/per Slack/Teams/usw., ganz ohne sich mit der Plattform beschäftigen zu müssen.Oder sie könnten ihre Regierungs-Posts einfach auf ihrer eigenen Webseite mit RSS-Feed machen und es den Bürgern überlassen die auf Social Media zu posten (gerne auch mit Bot der den RSS-Feed liest).
Ich verstehe auch nicht wo das Problem ist die Inhalte zumindest als Kopie auf Mastodon zu bringen. Die posten das ja nicht von Hand sondern hauen das in ihr social media Programm, das den Scheiß dann automatisch überall postet. Mastodon ist einfach objektiv besser alleine schon weil man die Beiträge auch ohne Account ansehen kann. Besonders schlimm finde ich das bei so Behörden wie dem BBK, die ein dezentrales Netzwerk ohne Accountzwang eigentlich zu schätzen wissen müssten. Und dann gibts noch die Spezialisten, die ein paar Wochen Beiträge gecrosspostet haben und das Fediverse seitdem wieder komplett ignorieren.
Ich bin seit ein paar Wochen dabei, regelmäßig öffentliche Anstalten, wie z.B. arte, wdr5, bpb etc. p.p., anzuschreiben, mit der Bitte die eigenen Inhalte auch auf Mastodon zu posten und verweise auf Einzelne, bei denen es schon funktioniert wie z.B. wdr2.
Tagesschau ist auch schon auf mastodon.
Jo, aber die fluten alles voll, ein paar hab ich schon wieder entfolgt wegen der Übersichtlichkeit; ich nutze Mastodon nur sporadisch.
Der X-odus.
Die (E)X Social Media Plattform.
Einzelne Landesregierungen haben es ja bereits vorgemacht. Wäre absolut eine sehr wünschenswerte Entwicklung.
Wollte die Regierung nicht eh schon vor einiger Zeit eine eigene Mastodon-Instanz aufsetzen und nur noch da posten?
Oder wir das dann genau so eine Lachnummer wie die öffentlich-rechtlichen, die auf ihrer Mastodon-Instanz null aktiv sind, sondern alle Posts nur von nicht als Bot markierten Botaccounts von Twitter spiegeln und nur auf Twitter interagieren?
Ne, die gibts und diverse Regierungsstellen sind dort auch aktiv, z. B. das BSI:
Ja schon, aber “aktiv” oder aktiv? Die einzigen, die da jetzt gerade eben auf die schnelle geguckt mal die eine oder andere Antwort kommentieren sind die vom DLR, der Rest ist halt automatisierte Linkverbreitung und Lobbyarbeit von parteinahen Medienpuplikationen und Stiftungen.
Ich habe vor Mastodon einfach nie ähnliche Dienste benutzt, daher ernst gemeinte Frage: Ist es denn normal, dass eine Bundeseinrichtung wirklich mit Nutzern interagiert bei z. B. Twitter? Also, ist das hier jetzt anders als dort, wenn sie nur “Frontalunterricht”-mäßig posten?
Das Fediverse zeichnet sich ja gerade durch starke Interaktivität aus. Entweder man lässt sich drauf ein, oder man wird eben schief angeguckt.
Die breite Bevölkerung erreicht man dort eh nicht. Und die Journalisten, die über tweets berichten, werden die Mitteilungen der Regierung schon finden, egal wo man die platziert
Könnte die Regierung nicht einfach eine eigene Mastodon-Instanz machen? Sachsen hat das schon, wenn ich mich nicht irre.
Hat der Bund schon: social.bund.de
Na dann: Tschüss, X.
Abgesehen von der Musk/Naziproblematik: Die Zahl der deutschen User auf Twitter dürfte mittlerweile recht gering sein. Schon vor Musk war das ja kein gesundes Netzwerk mehr und nun zerbrezelt das immer weiter. Und ohne Account mitlesen kann man auch nicht - da dürfte dann manch eine Behörde praktisch nur noch in die Leere kommunizieren.
da dürfte dann manch eine Behörde praktisch nur noch in die Leere kommunizieren.
Dem Minister für Verkehr in Baden-Württemberg folgen ganze 8.033 Leute. Der muss eindeutig auf Twitter bleiben!!! /s
Und ansonsten ist man da unter Freunden. Da kann man halt nicht weg. Was sollen die sonst von einem denken? /s