Aus der gleichen Reihe wie das imaginäre Fleischverbot: Das Einfamilienhausverbot.
Natürlich hat niemand ein solches Verbot gefordert. Auch der Endgegner aller Wutbürger, Anton Hofreiter, nicht, als er sich vor einigen Jahren skeptisch über die Beliebtheit von Einfamilienhäusern in Zeiten von Wohnungsnot, Ressourcenknappheit und Zersiedelung äußerte.
Wer kennt sie nicht, die Bilder, wie Familien mit Waffengewalt aus ihren Einfamilienhäusern geholt und in Plattenbauten umgesiedelt werden? Diese Dramen, die sich dort abspielen! 😭😭😭
Dem Bruder vom Zahnarzt vom Freund von meinem Onkel ist das passiert. Hat er sogar auf Facebook als Meme gepostet!!! 11eins
Es funktionert doch, warum sollte man es also nicht machen?
Ganz schoen bittere Entwicklung die man in den letzten Jahren beobachten kann und es macht mir nicht den Anschein das es besser werden wird…
Warum nicht mal das genauso aber andersrum machen?
Kinderarbeit? Nicht mit uns!
Gegen ein Verbot von Frauenwahlrecht!
Freie Entscheidung für freie Bürger! (z.B. im Bezug auf öffi/Fahrrad fahren)
Oder, oder, oder…
Weil das ja links wäre.
Weil die Linken alle einen zu straffen Kompass haben. Populismus von links würde funktionieren aber kein linker kann das mit sich selbst in Einklang bringen. Irgendein Ego Ding. Wir könnten die Nazis super schnell wieder loswerden wenn wir einfach gegen die hetzen würden.
Aber wir haben nicht genug linke die sich das trauen.
Das wirklich perverse an diesem Plakat ist ja, dass wir in Deutschland flächendeckend das Gegenteil haben: Ein Verbot von Mehrfamilien- und Hochhäusern. Es gibt in praktisch allen Städten einen Bebauungsplan und der besagt, dass man in bestimmten Vierteln dann nur Einfamilienhäuser (oder gar Villen) bauen darf. Schaut euch mal in eurer Stadt an. Da ist im Zweifelsfall der Immobilienmarkt völlig überhitzt, aber ihr kennt alle diese EFH-Viertel relativ zentral, wo die Leute dann entweder ihre 50er Jahre Omahäuser mit großem Garten oder halt die üblichen Unternehmer- und Zahnarztvillen stehen haben. Die Grundstücke würden es hergeben, dass man da deutlich größer drauf baut, aber der Bebauungsplan schreibt vor, dass da nur EFH stehen dürfen.
Bei Neubauten bzw Zahnarztcillen wie du sie so schön beschrieben hast, gebe ich dir recht aber ich habe absolut nichts gegen ein paar 50 Jahre alte Häuser in der Stadt. Wenn man seit Generationen in einem Haus wohnt verstehe ich, dass man es nicht einfach verkaufen will selbst wenn man danach millionär wäre
Das ist wirklich so ein Bereich, wo der Markt mal regelt. Wenn man mal die richtig Reichen ausklammert, von denen es glücklicherweise nicht so viele gibt, dann steht dein EFH halt mit einem Einkommen in der Konkurrenz zu einem Mehrfamilienhaus, wo mehrere Familien mehrere Einkommen in den Topf werfen können. Realistisch gesehen wirst du da halt immer den Kürzeren bei einem Kauf ziehen, weil du weniger Geld hast. Oder es halt wenig Sinn macht, für dein zukünftiges Tomatenbeet dann das Geld zu zahlen, was andere für ihren Grund zahlen würden.
In einem aufgeheizten Immobilienmarkt würden dann halt keine EFH gebaut werden, einfach weil die dann vergleichsweise teuer werden. Und wenn ein EFH auf dem Markt kommt, ist ein Abriss + größerer Neubau dann der Weg, der eingeschlagen wird. Das bedeutet nicht, dass man das Haus von Oma nicht auch selbst übernehmen könnte und drin wohnen, aber wenn man es verkauft, sind die Chancen auf einen Abriss + größerer Neubau größer. Außer du hast halt ein Gebiet, wo man laut Bebauungsplan nur EFH bauen darf, dann kriegst du beim Verkauf weniger Kohle und gleichzeitig können weniger Leute gut in deiner Stadt wohnen.
Seitennotiz:
Fand ich interessant in welchen Bundesländern die Einfamilienhausquote hoch ist. Hätte ich so nicht geschätzt, mit NRW an der Spitze.
Letztendlich ist es aber vor allem verboten sich eine Zukunft vorzustellen die sich von der Gegenwart, oder noch schlimmer den 50er Jahren aus der Werbung, unterscheidet. Auf keinen Fall darf diese Zukunftsvorstellung gut für Alle, statt großartig für eine Handvoll sein.
Fand ich interessant in welchen Bundesländern die Einfamilienhausquote hoch ist. Hätte ich so nicht geschätzt, mit NRW an der Spitze.
Die Statistik ist nur mit Account einsehbar, aber wenn es nur um die Anzahl geht, ist es nicht so verwunderlich, dass da das bevölkerungsreichste Bundesland vorne liegt. Aufschlussreicher wäre das Verhältnis zur Einwohnerzahl.
EFHs sind schlecht für alle, selbst für die die dort wohnen. Es ist schlicht ein Scam.
selbst für die die dort wohnen.
Das halte ich für ne sehr gewagte These. Würdest du das weiter ausführen?
Was @Anekdoteles damit meint, ist, dass Besitzer von Einfamilienhäusern nicht so „frei“ sind, wie es immer dargestellt wird: Oftmals wird so argumentiert (sinngemäß) „Bau doch selber, dann kannst du machen was und wie du es willst!“. Dies bezieht sich meistens darauf, dass man, wenn man zur Miete wohnt, sich mit den Gegebenheiten (z.B. Ausstattung) in der Mietwohnung arrangieren muss.
Wenn man aber im Geltungsbereich eines Bebauungsplans baut, dann muss man sich hier teilweise schon sehr unterordnen - man kann eben nicht das machen, was man will. So kann z.B. die Dachform, die Höhe und Neigung des Daches, die Art und Farbe der Dacheindeckung, die Länge des Gebäudes, die Anzahl der (baurechtlichen) Geschosse, das Material und die Farbgebung der Wände, die Farbe der Fenster, z.T. sogar die Gestaltung des Gartens usw. festgelegt sein. Der Spielraum, der einem da bleibt, ist i.d.R. dann nicht besonders groß.
Anders gesagt: Man darf sich an dem Ort ein Haus bauen, aber es muß dann so und so aussehen, und der Vorgarten hat Rasen zu sein. Sonntags Rasen mähen wird sicherlich auch schwierig. Und all dies widerspricht dann der Annahme, dass man, wenn man selber baut, es so machen kann, wie man möchte. Daher kann man Einfamilienhäuser auch als Scam sehen.
Naja das stimmt zwar alles, aber du bist trotzdem “freier” als in jeder anderen Art von Wohnraum. Meine Kollegin wartet jetzt seit 3 Jahren auf eine neue Tür für ihre Eigentumswohnung (noch nicht völlig hin, schließt aber schlecht), weil die Eigentümergemeinschaft dann gerne alle Wohnungstüren einheitlich tauschen wollte, sich aber lange nicht auf eine einigen konnte.
Ich wohne zur Miete, nehme das in Kauf, aber wenn Eigentum, dann würde ich nur ein freistehendes Haus wollen. Alles dazwischen ist für mich das schlechteste aus beide Welten.
Schön wäre es ja.
Auch der Endgegner aller Wutbürger, Anton Hofreiter
Epische Zusatzbezeichnung. :D