Die meisten neuen Autos haben ein sogenanntes Keyless-Zugangssystem. Das ist an sich sehr praktisch: Das Auto erkennt den Schlüssel bereits, wenn sich der Fahrer oder die Fahrerin in unmittelbarer Nähe des Fahrzeugs befindet, und sperrt die Tür auf. Der Fahrer oder die Fahrerin muss den Schlüssel dazu nicht einmal aus der Tasche nehmen. Der Motor lässt sich ebenso einfach per Knopfdruck starten. Keyless-Schließsysteme sind heute weit verbreitet und gehören oft schon bei Kleinwagen zur Serienausstattung.

Das Problem: Es gibt eine weit verbreitete Sicherheitslücke bei den als Keyless, Keyless Go oder Keyless Entry bekannten Komfort-Schlüsseln. Autodiebe können mit der Technik ausgerüstete Fahrzeuge leichter stehlen als solche mit normalem Funkschlüssel: Langfinger müssen sich nur mit einem kleinen Gerät in der Nähe des Autoschlüssels aufhalten – auch wenn sich dieser nicht in unmittelbarer Nähe zum Auto befindet – und mit einem zweiten Gerät an der Autotür.

So “verlängern” sie die Reichweiten der Signale um Hunderte von Metern – und das Auto lässt sich sekundenschnell illegal öffnen und starten. Ein “Hacken” der Daten des Autos ist dabei gar nicht erforderlich. Dieses Problem wurde bereits 2011 von der ETH Zürich erkannt und öffentlich gemacht.

Wie die kontinuierlichen Tests des ADAC bei mittlerweile fast 700 Fahrzeugen mit Keyless-Systemen zeigen, konnten fast alle Fahrzeuge problemlos geöffnet und weggefahren werden. Nur knapp zehn Prozent der überprüften Autos ließen sich nicht überlisten und waren gegen den Angriff mit dem vom ADAC benutzten Reichweiten-Verlängerer besser geschützt.

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