• Obin@feddit.org
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    3 hours ago

    Das freut mich für dich. Ich habe hauptsächlich lernen dürfen die Klappe zu halten, weil ich hier nichts zu melden habe (O-Ton). Das hat mich natürlich nicht beirrt, ich bin dadurch nicht weniger links geworden, eher mehr, weil ich mich mehr theoretisch auseinandergesetzt habe, aber ich hab mich halt auch weniger engagiert.

    Aber junge Männer, die grade anfangen sich für linke Politik zu interessieren, schreckt das schon sehr ab. Insbesondere, wenn die andere Seite ihnen Honig ums Maul schmiert und ihnen erklärt dass alle Anderen an ihren Problemen schuld sind. Einfach nur ihre Probleme anzuerkennen und sie als Mitstreiter ernst zu nehmen würde schon reichen. Aber probiere mal z.B. männliche Einsamkeit oder Suizidraten in linken Kreisen zu diskutieren, du wirst sehr schnell auf Unverständnis stoßen, es wird sich über das Problem lustig gemacht oder man nennt dich einen Sexisten, weil Männer sind ja selbst daran Schuld einsam und unglücklich zu sein. So ein Essentialismus würde bei keiner anderen Gruppe links fliegen, aber ich lese und höre es regelmäßig in Bezug auf Männer.

    • Herr_S_aus_H@lemm.ee
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      2 hours ago

      Über meine Probleme, meine Depressionen, den Druck den die Gesellschaft aufbaut, all das hab ich in linken Kreisen zum Gespräch gebracht und mir wurde immer mit Verständnis oder Aufmerksamkeit begegnet. Das heißt aber nicht, dass ich nicht trotzdem privilegiert groß geworden bin und das ich nicht trotzdem Verhaltensweisen hatte, die problematisch sind. Aufmerksam sein, lernen wollen und die weite Mehrheit wird dir mit Verständnis begegnen.

      • Obin@feddit.org
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        2 hours ago

        Ich meinte jetzt weniger, dass man nicht mit linken Personen über persönliche Probleme reden kann. Mein Freundeskreis ist größtenteils Links und da habe ich ähnliche Erfahrungen gemacht wie du, alles gute und verständnisvolle Menschen. Es ging mir aber bei meiner Aussage mehr über den öffentlichen Diskurs von gesellschaftlichen Problemen, z.B. bei Treffen von Parteien, Gruppierungen oder Organisationen.

        Ich habe hier noch mit einer anderen Person diskutiert, deren Kommentare ich aber nicht im Thread sehen kann (so ganz verstehe ich Lemmy noch nicht) und diese Person hat genau das von mir beschriebene Unverständnis an den Tag gelegt, dass man Männern ja nicht zuhören oder ihnen Erklärungsmodelle bieten müsse, denn wie Reiche wären sie ja priviligiert und ihre Interessen gegenläufig zu denen der Linken. Es würde mich wirklich wundern wenn dir solche Argumentationen noch nie begegnet wären.