• scottyaufobst@feddit.de
    link
    fedilink
    Deutsch
    arrow-up
    7
    ·
    1 year ago

    Ich finde mit der größte Vorteil am 49€ ticket ist der Wegfall dieses wahnsinns Tarifdschungels der regionalen Verkehrsbetriebe… Einfach in jeden dastehenden Zug oder Bus zu steigen ohne sich jetzt über sämtliche Sternchen, Fußnoten und Mondphasen des aktuellen Tickets Gedanken machen zu müssen ist schon ne Errungenschaft…

    • Anekdoteles@feddit.de
      link
      fedilink
      Deutsch
      arrow-up
      4
      ·
      1 year ago

      Tarifdschungel ist echt ein Euphemismus. Mein voriger Chef aus der Branche hat einen arroganten Praktikanten mal dazu verdonnert, eine Übersicht über die Fahrradmitnahmeregularien einzelner Verkehrsverbünde zu erstellen.

    • Snickerdee@feddit.de
      link
      fedilink
      Deutsch
      arrow-up
      2
      ·
      1 year ago

      Meine Schwester hat Anfang des Jahrtausends jeden Monat 220 Euro zahlen müssen um zwischen Heimatstadt (60 Euro) und Zielstadt (160 Euro) für die Schule zu pendeln. Was manche lokalen Verkehrsbetriebe für ein wucherisches Geld für Abgrundtief schlechten Service und Zuverlässigkeit verlangen ist schon dreist

      • ebikefolder@feddit.de
        link
        fedilink
        Deutsch
        arrow-up
        0
        ·
        1 year ago

        Eine Buslinie zu betreiben ist ein verdammt teures Unterfangen. Da braucht man schon eine ziemlich gute Auslastung (nicht nur bei der Schülerbeförderung) um die Preise zu senken.

        • Brocon@lemmy.world
          link
          fedilink
          Deutsch
          arrow-up
          3
          ·
          1 year ago

          Und deswegen sollte Nahverkehr nicht mit betriebswirtschaftlichem Kalkül betrieben werden, sondern als volkswirtschaftliche Leistung staatlich finanziert werden. Es geht darum seine Bevölkerung mobil zu halten. Wer mit sowas Geld verdienen will soll halt eine Reisegesellschaft aufmachen.

          • PrincipalKohoutek@feddit.de
            link
            fedilink
            Deutsch
            arrow-up
            3
            ·
            edit-2
            1 year ago

            sondern als volkswirtschaftliche Leistung staatlich finanziert werden.

            Das wird er auch! ÖPNV in Deutschland ist Teil der Daseinsvorsorge und wird (auf der Ebene der öffentlichen Aufgabenträger) nicht knallhart betriebswirtschaftlich kalkuliert. Wenn du bei der VIAS GmbH einen Einzelfahrschein für Frankfurt Hbf–Wiesbaden Hbf kaufst, bekommt VIAS davon kaum was, sondern der RMV (eine Gesellschaft des Landes Hessen und der beteiligten Landkreise). Der bezahlt VIAS, DB Regio, die Hessische Landesbahn, die Verkehrsgesellschaft Frankfurt etc. etc. so wie es im Dienstleistungsvertrag steht und bekommt dafür eben die Einnahmen aus Ticketverkäufen (abzüglich Provisionen). 2019 hatte er z.B. Ausgaben von 1,7 Milliarden und Einnahmen von 0,9 Milliarden. Betriebswirtschaftlich betrachtet wäre ein Kostendeckungsgrad von 54% kompletter Mist, aber das gilt hier nicht, weil eben der Staat den Rest bezahlt. Das Ziel der Finanzierungsstruktur ist, dass finanziell leistungsfähige Kunden, die das System nutzen, sich an der Finanzierung stärker beteiligen als sowohl Menschen, die es nicht nutzen und solche, die es sich nicht so einfach leisten können (für die gibt es dann z.B. Sozialtickets, die noch stärker bezuschusst werden). Trotzdem zahlen schon heute alle, die in Deutschland Steuern zahlen, den ÖPNV solidarisch mit. Wie genau die Aufteilung zwischen Fahrgeld- und Steuereinnahmen bei der ÖPNV-Finanzierung aussehen soll, ist natürlich eine politische Frage, in der die aktuelle Bundesregierung sich mit dem Deutschlandticket dazu entschlossen hat, den Anteil durch Nutzergebühren noch weiter zu senken und den aus Steuereinnahmen entsprechend zu erhöhen.

            Der Vorteil an dem System mit der Trennung von ÖPNV-Aufgabenträgern und Verkehrsunternehmen ist, dass letztere im Wettbewerb zueinander stehen. Zu Zeiten der Deutschen Bundesbahn gab es keine großen Anreize, besonders kosteneffizient zu arbeiten; die Beschäftigten waren Beamte und der Staat hat alles bezahlt. Jetzt wäre das europarechtlich gar nicht mehr erlaubt (siehe z.B. die Richtlinie 91/440/EWG), und DB Regio ist bei den Ausschreibungen nur noch eine Bieterin von vielen. Wenn die Deutsche Bahn zu teuer ist, dann fährt jetzt eben die Go-Ahead Group von München nach Lindau und zurück. Das Ganze hat natürlich auch Nachteile (die Angestellten der Eisenbahnverkehrsunternehmen werden heute bestimmt weniger gut behandelt als die Bahnbeamten früher), aber der große Vorteil für den Fahrgast ist, dass zu den gleichen Kosten einfach mehr ÖPNV angeboten werden kann, weil die Verkehrsunternehmen (nicht aber der Staat, der das Ganze letztendlich bezahlt) miteinander im Preiskampf stehen und deshalb ihrerseits betriebswirtschaftlich vorgehen müssen.

            • Brocon@lemmy.world
              link
              fedilink
              Deutsch
              arrow-up
              2
              ·
              1 year ago

              Ja. Ich sehe du hast verstanden, dass das zwei unterschiedliche Sachen sind. Und nur eins davon kann man tatsächlich gewinnorientiert betreiben. Und der kleine Tipp von gelernten Reiseverkehrskaufmann für die Lösung: es ist nicht der Linienverkehr.

  • flatworm0084@feddit.de
    link
    fedilink
    Deutsch
    arrow-up
    2
    ·
    1 year ago

    Preis geht runter und schon nutzen es mehr Leute. Wer hätte das nur erwartet. Hoffentlich bleibt es beim 49€.

    • bentropy@feddit.de
      link
      fedilink
      Deutsch
      arrow-up
      3
      ·
      1 year ago

      Ich hoffe doch sehr das es in Zukunft billiger wird. 49€ lohnt sich für mich im Home Office leider nicht, da ist ~3 mal im Monat in der Stadt parken immernoch billiger.

      Bei 15€ bis 20€ würde ich wahrscheinlich immernoch draufzahlen, würde dass dann aber als Investment in eine bessere Welt gerne tun.

        • bentropy@feddit.de
          link
          fedilink
          Deutsch
          arrow-up
          2
          ·
          1 year ago

          Oder 49€ sind zu teuer. Gibt mehr als genug Stimmen und Rechnungen die sagen, dass ÖPNV gratis sein könnte/sollte.

          Dann hast du auch die Menschen gecovert, für die 49€ und Parken zu teuer sind…

          • Geruchsverbot@feddit.de
            link
            fedilink
            Deutsch
            arrow-up
            2
            ·
            1 year ago

            Parken muss ein Vermögen kosten.

            Meine Nachbarn haben drei Autos, ein Motorrad und einen Wohnwagen - natürlich hat die Wohnung nur einen Stellplatz…

            • miss_brainfart@lemmy.ml
              link
              fedilink
              Deutsch
              arrow-up
              0
              ·
              1 year ago

              Ich hab nichts dagegen, dass Parken mehr kostet, aber dann muss der ÖPNV auch wirklich überall gut sein.

              Aktuell müsste ich, um 50km zur Uni zurückzulegen, erstmal ne Stunde in die entgegengesetzte Richtung fahren, um eine direkte Anbindung zu haben. Die dauert dann nochmal zwei Stunden.
              Dann kann ich auch gleich mein Zelt im Vorlesungssaal aufbauen.

              Oder das Parken wird so teuer, dass es sich tatsächlich lohnt, vor Ort zu wohnen.

      • DrM@feddit.de
        link
        fedilink
        Deutsch
        arrow-up
        1
        ·
        1 year ago

        Die Frage die du dir stellen musst ist: wenn du das 49€ Ticket hättest, bräuchtest du dein Auto dann noch? Dann kann sich das schon relativ schnell lohnen, wenn du zB ein E-Bike hast und der Supermarkt nicht all zu weit weg ist, kannst du Einkäufe auch problemlos mit einem Fahrradanhänger erledigen. Dann sparst du dir die ganzen Nebenkosten vom Auto, zahlst keine Versicherung mehr etc etc. 300€ runter, 49€ rauf ist immer noch ein Net-Positive von 251€ im Monat

        • bentropy@feddit.de
          link
          fedilink
          Deutsch
          arrow-up
          1
          ·
          1 year ago

          Die Frage die du dir stellen musst ist: warum wir hier immer wieder eine Rechtfertigung von einer Einzelperson abverlangt, wenn man sich doch auch mit Fragen zum 49€ Ticket beschäftigen könnte?

          Nur zwei Beispiele:

          • sind 49€ für eine >vierköpfige Familie an der Einkommensgrenze vielleicht doch zu viel?
          • muss es unbedingt in ganz Deutschland gelten oder wäre ein regionales 50km Ticket für 15€ nicht viel sinnvoller?

          P.S. wenn du meine übrigen Antworten hier im Faden ließt, findest du vielleicht auch die passende zu deiner Frage ✌️

          • DrM@feddit.de
            link
            fedilink
            Deutsch
            arrow-up
            1
            ·
            1 year ago

            sind 49€ für eine >vierköpfige Familie an der Einkommensgrenze vielleicht doch zu viel?

            Definitiv, deshalb machen die Bundesländer teilweise die Tickets für Schüler ja auch günstiger. In NRW zB 29€, nicht 49€.

            muss es unbedingt in ganz Deutschland gelten oder wäre ein regionales 50km Ticket für 15€ nicht viel sinnvoller?

            Und schon wären wir wieder zurück im Tarifdschungel. Da müsste man dann jedes mal wieder nachgucken ob das Ziel in den 50km ist oder nicht. Es gab genug Gespräche ob man das Bundeslandbasiert macht oder nicht und am Ende war bei allen Diskussionen klar, dass jede weitere Einschränkung außer “Ganz Deutschland” im Vergleich scheiße ist.

        • ToE@feddit.de
          link
          fedilink
          Deutsch
          arrow-up
          1
          ·
          1 year ago

          Die Antwort dürfte gerade Familien, die etwas außerhalb von Städten und deren nahegelegenen Speckgürtel wohnen, sehr leicht fallen.

          Ja!

          Sofern man nicht von HomeOffice bzw. Gleitzeitregelungen profitiert und zufällig beide ihre Arbeitsstelle in nahegelegenen Innenstadt liegen haben sind die zeitlichen Abhängigkeiten durch Öffnungszeiten der Kita, Hort/Schule und Arbeitszeiten mit dem ÖPVN nur schwer bis gar nicht einzuhalten. Man kann das durch selbst organisierte Fahrgemeinschaften lösen. Braucht hierfür jedoch ein Fahrzeug.

          • DrM@feddit.de
            link
            fedilink
            Deutsch
            arrow-up
            1
            ·
            1 year ago

            Ich hab ja auch nie gesagt dass die Antwort “Nein” sein muss. Für die meisten, die in der Stadt wohnen, wird die Antwort “Nein” sein, das wollen sie nur nicht zugeben. Sobald man etwas außerhalb wohnt, ist das leider nicht so, das ist klar

      • RaphaelKohl@discuss.tchncs.de
        link
        fedilink
        Deutsch
        arrow-up
        0
        ·
        1 year ago

        Vielleicht gibt es ja die Möglichkeit für ein Jobticket. Damit ist es häufig 13-15€. Wenns das noch nicht gibt muss man das natürlich vor dem Arbeitgeber einfordern (Betriebsrat/Personalrat/selbst).

          • RaphaelKohl@discuss.tchncs.de
            link
            fedilink
            Deutsch
            arrow-up
            1
            ·
            1 year ago

            Firmentickets sind meist durch Tarifverträge erstritten. Reden wir bald auch darüber, dass Leute keine 30 Tage Urlaub haben sollten weil gesetzlich weniger vorgesehen sind? Steh dir im Kampf für ein besseres Leben nicht selbst im Weg. Wenn OP ein Firmenticket für sich und alle Kolleg:innen heraushandelt nehme ich das als Gewinn mit.

    • stergro@feddit.de
      link
      fedilink
      Deutsch
      arrow-up
      2
      ·
      1 year ago

      Wir brauchen ein günstiges Sozialticket. Das finanziere ich auch gerne für 70€ quer.

  • Raincloud@beehaw.org
    link
    fedilink
    Deutsch
    arrow-up
    1
    ·
    1 year ago

    Gut so. Es gibt noch viel zu tun, unter anderem günstigere Sozialtickets, aber diese Nachricht ist erfreulich.

  • DarkwinDuck@feddit.de
    link
    fedilink
    Deutsch
    arrow-up
    0
    arrow-down
    2
    ·
    edit-2
    1 year ago

    Ja mann wer hätte es gedacht. Andererseits hab ich nach einer Woche mit 49€ Ticket schon das unerträgliche verlangen mir ein Auto zu kaufen. Ich hab für eine Strecke die mit dem Auto in 1:20h zurucklegbar ist stattdessen fast 6 Stunden gebraucht weil DB die Regio Züge zu meinem Ziel aufgrund von Verspätung schlicht ausfallen hat lassen.

    Zum Schluss musste ich einen Flixbus nehmen und doch nochmal Zahlen. Die Entschädigung die DB dafür bietet: 1,50€

    Vielen Dank.

    Verspätung auf dem hinweg Verspätung auf dem Rückweg, und dauernd Stress weil man eventuell den Anschluss nicht erwischt. Da steh ich Lieber im Stau… ich wünschte Öffis im Regionalverkehr wären für mich sinnvoll nutzbar aber das sind sie einfach nicht.