Hallo,
Bei uns wird demnächst durch den LK Glasfaser verlegt. Das Netz wird dann an Vodafone verpachtet.
Jetzt frage ich mich, ob man bei Vodafone als Privatkunde noch eine öffentliche IP zugewiesen bekommt, oder ob man mittels Carrier Grade NAT ge-nat-et wird.
Kann da ein VF-„Opfer“ Auskunft geben?
Dankö!
Es würde mich schon sehr stark wundern, wenn neu ausgebaute Anschlüsse irgendwo noch eigene IPv4s kriegen. Bei Telekom vlt. noch, die ham glaub ich noch einen Vorrat, aber die bauen halt auch nicht aus lol (teilweise /s).
Wozu brauchst du denn eine öffentliche IPv4? Andersrum gefragt, was hostest du denn so, auf das die halbe Welt zugreifen können muss?
Bei mir läuft ein Nextcloud und Photoprism zusätzlich noch ein ssh-Tunnel. Derzeit bin ich bei der Telekom und habe ganz normal Dual-Stack mit einer öffentlichen IP (v4).
Kann man bei VF auf Anfrage einen richtigen Dual-Stack bekommen?
Dann bau doch einfach auf ipv6 um. Einmal lernen und du hast nie wieder ein Problem. Brauchst auch keine NAT mehr.
Ich habe doch v6 am Laufen, aber nur zu Hause. Es gibt aber noch genug Netze, die kein v6 haben. Oder es nicht einschalten wollen.
Wo? Wo sind diese Netze?
Firmennetzwerke.
Unseres z.B.
Na dann ist das ja eh kein Problem. Aus dem Firmen Netzwerk musst du nicht nach Hause telefonieren.
Eure IT nenne ich allerdings trotzdem Faul, IPv6 ist jetzt nicht neu.
Ich hoste mit einem VPS-Server bei Ionos (1€/Monat) einen Socat-Relay der mir IPv4 anfragen auf IPv6 übersetzt und wieder zurück. Funktioniert einwandfrei, dauert keine 5 Minuten aufzusetzen.
Und es funktioniert sogar wenn man nur eine dynamische IPv6 hat, und die sich zwischendurch ändert.
Damit brauche ich dann weder eine Statische Adresse noch echtes Dual-Stack, und kann eigentlich komplett meine Anforderungen an meinen ISP umgehen. (Und ja ich nutze derzeit DS-Lite)
Das klingt interessant.
Das könnte ich mal ausprobieren.
Okay so:
–Vorbereitung
Bei deinem Domainanbieter eine statische IPv4 eintragen lassen, die auf deinen VPS-Server verweist. Danach Dynamische IPv6 eintragen lassen. Hier zu beachten: Falls man beides nicht getrennt machen kann, IPv4 eintragen, auf DynDNS wechseln, mit einem DynDNS-Client deiner Wahl (Ich nutze DDClient) – NUR – die IPv6 aktualisieren. Bei meinem Anbieter (Strato) bleibt damit die IPv4 bestehen, die IPv6 wird gewechselt und verweist auf dein Homelab.
–VPS
Deinen VPS starten, socat installieren.
Dann diesen Befehl eintippen:
echo -n 80 443| xargs -d ’ ’ -I% bash -c ‘socat TCP4-LISTEN:%,pktinfo,fork PROXYTCP6:XXXXDEINE-DOMAIN.XYZXXXX:% &’
XXXXDEINE_DOMAIN.XYZXXXX durch deine Domain ersetzen. Damit werden IPv4 Pakete von deinem Socat angenommen, deine Domain wird nach IPv6 aufgelöst, das Paket übersetzt, und an dein Homelab über die IPv6 geschickt. Sobald sich deine IPv6 ändert, ändert sich auch das Ziel des Socat-Relays.
Durch die Proxy-Einstellungen sendet der Socat auch die Client-IP mit an dein Homelab, wodurch du auch keine Sicherheitseinbußen hast.
Am Anfang des Befehls, nach echo -n, kannst du deine Ports definieren. Möchtest du noch andere Ports weiterleiten kannst du sie hier eintragen. Damit werden auch diese über IPv4 sichtbar.
IPv6 Anfragen an deinen Server werden dann übrigens auch nicht über den Relay weitergereicht, diese gehen direkt an dein Homelab.
–Abschluss:
Diesen Befehl in einen Bashscript schmeißen, und ihn mit Cron bei jedem Reboot ausführen. Denn dieser Befehl bleibt bei einem Reboot nicht bestehen.
–Bashscript:
Also den editor deiner Wahl ausgepackt, das Script irgendwo anlegen wo du es auch wiederfindest:
#!/bin/bash
echo -n 80 443| xargs -d ’ ’ -I% bash -c ‘socat TCP4-LISTEN:%,pktinfo,fork PROXYTCP6:XXXXDEINE-DOMAIN.XYZXXXX:% &’
Hier auch wieder deine Domain anpassen & die Ports, Editor schließen, script speichern.
crontab -e gedrückt, und @reboot eingetippt mit dem Verweis auf dein Script.
Viel Spaß!