Die New York Times hatte da bereits eine Recherche veröffentlicht, die zu eben diesem Schluss kam: dass die Hamas-Terroristen sexuelle Gewalt mit System ausübten. Dass das alles Teil der Strategie war. No shit. Eine misogyne Mörderbande begeht gezielt Verbrechen an Frauen. Die Recherche wurde zuletzt von der Internetplattform The Intercept kritisiert, weil keine lebenden Zeug:innen gefunden wurden. Warum nur nicht?
Wenn man sich anders als die Autorin näher mit dem New York Times Artikel, und dessen Umständen beschäftigt, dann würde man feststellen, dass dieser Artikel wahrscheinlich ein pro-israelisches Propagandastück ist.
Zl,ng: Die New York Times veröffentlicht einen Artikel. Eine der Autoren ist eine ehemalige israelische Militärgeheimdienstmitarbeiterin und unterstützt die Forderung Gaza in ein “Schlachthaus” zu verwandeln. Journalisten der New York Times kritisieren, dass der Artikel massive Schwächen in der Recherche hat. Daraufhin fängt die New York Times an, vermeintliche Denunzianten zu jagen. Dagegen wehrt sich die Gewerkschaft der Journalisten öffentlich.
https://theintercept.com/2024/02/28/new-york-times-anat-schwartz-october-7/
Anat Schwartz had a problem. The Israeli filmmaker and former air force intelligence official
On her social media feed, which the Times has since said it is reviewing, Schwartz liked a tweet saying that Israel needed to “turn the strip into a slaughterhouse.”
https://www.npr.org/2024/03/06/1236130609/new-york-times-hamas-attacks-israel-palestine
The Times Guild, the newsroom union representing nearly 1,500 journalists at the paper, filed a formal grievance yesterday with the paper, saying The Times had violated the terms of its contract. The guild accused top news executives of “targeted interrogation” of journalists of Middle Eastern descent in an investigation of how word of such dissent leaked to The Intercept and other news outlets.
Critics argued the anecdotes weren’t fully nailed down. For example, in the instance of Gal Abdush, whose family was shown in a photograph accompanying the Times story, her brother-in-law told the paper he feared she had been raped. After the story’s publication, the man told Israeli journalists he no longer believed there had been a rape, but would not provide the Times with the material that he said changed his mind.
As Times audio producers were preparing to do an episode of The Daily podcast based on the story, they questioned how solid the underlying evidence was that their colleagues had gathered. To date, no such episode has aired, more than two months later.
But the union rejected Kahn’s letter as “not true,” saying the company had harassed and discriminated against its own journalists in pursuing the identity of the leak to the Intercept and others. The guild said reporters were asked to turn over confidential communications and which colleagues had voiced doubts about the original report. And guild officers said no materials had been leaked.
Union officials said it is not taking any stance on the merits of the article. In some newsrooms, journalists have publicly protested that coverage was too reflexively hostile to Palestinians as casualties climbed. At the Los Angeles Times late last fall, the then top editor barred reporters who signed such protest letters from covering the conflict for three months.
The Intercept deepened the controversy by noting the social media postings of one of the freelancers, Israeli documentarian Anat Schwartz. She “liked” anti-Palestinian posts on X (formerly Twitter) after the Oct. 7 attacks, but before she started to work for the paper. “She made valuable contributions and we saw no evidence of bias in her work,” Times International Editor Phil Pan said in a statement.
Und um nochmal auf den Taz Artikel zurückzukommen:
All Women
Oder es herrscht Angst, sich auf die „falsche Seite“ zu schlagen. Sich politisch zu verorten. Weil natürlich immer der Einwand kommt: Was ist mit den unschuldigen Palästinenserinnen? Erstens sind Letztere zwar derzeit auch Opfer – aber eben nicht von sexueller Gewalt. Und zweitens ist es emotional oder auch intellektuell nun wirklich nicht so wahnsinnig komplex, Mitgefühl für beide zu haben – den Frauen in Gaza und denen in Israel.
Alter gehts noch? Wie kaputt muss man sein, dass man ernsthaft das Leider der Palästinenserinnen damit verharmlost, dass sie ja nicht vergewaltigt werden, bevor sie umgebracht werden, oder an gezielt verursachtem Hunger sterben.
Im Übrigen ist sexuelle Gewalt gegen palästinensische Frauen und Kinder in israelischen Gefängnissen Alltag. https://www.phr.org.il/en/sexual-gender-based-violence-2024/ Aber das scheint für die Autorin nicht erwähnenswert, bei der Feminismus anscheinend nicht für arabische Frauen einstehen soll.
Ich finde es irgendwie unverständlich, dass sich ein Großteil der (imo berechtigten) Wut gegen den veröffentlichten UN Bericht richtet.
Die Autorin ist eine radikale Israelunterstützerin und unterstützt jeweils den aktuellen israelischen Propaganda-Talking-Point
https://taz.de/Ariane-Lemme/!a37676/
Sexuelle Gewalt ist ein besonders emotionales Thema. Daher versucht Israel sich jetzt darauf zu fokussieren, natürlich ohne die sexuelle Gewalt, die Israel an palästinensischen Frauen und Kinder verübt, zu thematisieren. Wenn die Welt anfängt auf die zwei Millionen Hungernden zu schauen, die womöglich in einer Offensive in den kommenden Tagen endgültig vertrieben oder ermordet werden sollen, dann muss man dem schnell etwas entgegensetzen.
All Women
Oder es herrscht Angst, sich auf die „falsche Seite“ zu schlagen. Sich politisch zu verorten. Weil natürlich immer der Einwand kommt: Was ist mit den unschuldigen Palästinenserinnen? Erstens sind Letztere zwar derzeit auch Opfer – aber eben nicht von sexueller Gewalt. Und zweitens ist es emotional oder auch intellektuell nun wirklich nicht so wahnsinnig komplex, Mitgefühl für beide zu haben – den Frauen in Gaza und denen in Israel.
Sie relativiert am Frauentag das Leid von Millionen palästinensischen Frauen und Kinder, weil in ihrer Weltanschauung von Bomben zerfetzt zu werden, oder zu verhungern drittrangig gegenüber sexualisierter Gewalt ist.
EDIT: Weiterhin, und das ist eigentlich noch viel krasser, verbreitet sie die Falschbehauptung, Palästinenserinnen seien nicht Opfer von sexueller Gewalt.
Sexuelle Gewalt an von Israel inhaftierten Frauen und Kindern ist seit Jahrzehnten bekannt und auch in der aktuellen Eskalation leider Alltag.
https://www.omct.org/en/resources/urgent-interventions/israel-inhuman-and-degrading-treatment-including-sexual-harassment-of-palestinian-women-and-girls-detained-in-neve-tertze-womens-prison-ramle
https://www.ohchr.org/en/press-releases/2024/02/israelopt-un-experts-appalled-reported-human-rights-violations-against
https://www.phr.org.il/en/sexual-gender-based-violence-2024/?pr=17797Ja aber gerade wegen den sonstigen Positionen der Autorin kann ich nicht verstehen warum gerade der UN Bericht jetzt Ablass für diese Kolumne sein soll. Wer den liest wird doch bestätigt bekommen, dass dort sexualisierte Gewalt passierte. Das konnte von der Untersuchungsgruppe trotz vielfältiger Hürden ziemlich eindeutig bestätigt werden.
Naja ich finde eh, das sich der Text etwas verschwörerisch liest
Ich bin mir nicht ganz sicher was du meinst, versuche aber trotzdem zu antworten. Es ist unstrittig, dass es sexuelle Gewalt am 07. Oktober gab. Ebenso ist es unstrittig, dass Palästinenserinnen in israelischer Haft Opfer sexueller Gewalt werden.
Beides ist absolut falsch und muss moralisch sowie strafrechtlich verurteilt werden. Die Behauptung des Artikels in der NYT und was die Autorin in der TAZ als selbstverständlich ansieht, ist das sexuelle Gewalt ein zentraler Bestandteil der Strategie der Hamas gewesen sei.
Das ist wichtig für Israel, um weitere Gewalt gegen die Palästinenser zu rechtfertigen, weil es in das “Palästinenser sind Tiere” Narrativ passt.
Die UN hat in ihrem Bericht festgestellt, dass es Fälle von sexueller Gewalt gab. Sie konnte aber nicht feststellen, dass diese weit verbreitet und Ausdruck einer darauf basierenden Strategie gewesen sind.
Die umgekehrte Frage wird aktuell vom IGH verhandelt. Es ist unstrittig, dass Israel zahreiche Zivilisten in Gaza getötet hat, und zivile Einrichtungen angegriffen hat. Das reicht allein noch nicht für Völkermord, sondern es muss untersucht werden, ob das System hat und Teil der israelischen Strategie ist. Deswegen konnte der IGH bisher nur entscheiden, dass es plausibel ist. Eine tiefere Auseinandersetzung dauert einfach.
Nun war von den UN ohnehin nicht viel zu erwarten, deren negative Obsession mit Israel lässt sich seit Jahren an der Anzahl der Resolutionen ablesen
Das ist des Themas nicht wert, schade.
Ist halt leider Fakt, siehe TOP 7 des Menschenrechtsrats. Oder dessen Zusammensetzung…
Die negative Obsession der UN mit Israel ist Fakt? Dann beweis es mir bitte.
Da braucht man nichts beweisen - die Abstimmungen alleine verraten dir das schon. Du kannst zum Nahostkonflikt stehen, wie du willst, aber alleine die Tatsache, dass es zig Resolutionen gegen Israels Umgang mit den Palästinensern gibt, aber keine einzige zum Umgang Chinas mit den Uiguren sollte dir zu denken geben. Du darfst dir auch mal anschauen, welche Großverbrechen null in der UN thematisiert werden.
Ja. In der Tat, China und Russland mit Veto Recht im Rat, macht in der heutigen Zeit weniger Sinn.
hm, ja schwierig. Da braucht man nichts beweisen? Kann man ja behaupten, dass es hier eine Überzahl an Resolutionen gegen Israel gibt. Die UN Watch Quelle spricht nichtmal von Resolutionen sondern Diskussionen dahingehend, also wäre ne Quelle dafür schon ganz nett um einerseits dies Übermaß nachvollziehen zu können und sich weiter mit den Inhalten dieser Resolutionen zu beschäftigen. Da der Konflikt ja nun doch schon ganz schön lange geht, scheint mir eine große Anzahle von Resolutionen erstmal gar nichts zu beweisen.
Die Quelle ist im verlinkten Ursprungsartikel:
Nun war von den UN ohnehin nicht viel zu erwarten, deren negative Obsession mit Israel lässt sich seit Jahren an der Anzahl der Resolutionen ablesen: Schon vor dem Gazakrieg – im Jahr 2022 – waren es 15, die Israel betrafen – mehr als alle anderen Länder zusammen. Russland, das in diesem Jahr völkerrechtswidrig die Ukraine überfallen – und also einen Krieg begonnen hatte – wurde immerhin sechs Mal ermahnt.
Naja, im Artikel ist hierzu keine Quelle angegeben. Wenn ich es richtig verstanden habe, sollen es also 15 allein im Jahr 2022 gewesen sein.
Als erstes fand ich dieses: UN Resolutionen 2022: https://www.un.org/securitycouncil/content/resolutions-adopted-security-council-2022
Hier gibt es 2 Resolutionen die auf Israel eingehen. Einmal im Konflikt mit Syrien, das andere Mal mit Libanon.
Vielleicht sind die anderen ja woanders: Hier gibt es Millionen von UN Dokumenten. Die Suche ist aber ganz gut.
Hab mir gedacht, ich schau mal im Human Rights Committee nach. Israel, nach 01.01.2022
4 Mal erwähnt. 3 Mal geht‘s um einen Selbstreport von Israel, das andere Mal hieß jemand Israel.
Findest du die anderen? Ich hab doch ganz schön Zeit investiert, um der Beweise willen, vielleicht magst du auch schauen.
Ach und um nicht ganz blöd dazustehen hab nochmal anders gesucht und siehe da:
https://en.m.wikipedia.org/wiki/List_of_United_Nations_resolutions_concerning_Israel
Da sind viele Resolutionen. Von 2022 kann ich gar keine finden
Hier hast du einen Artikel der Deutschen Welle, der dir die Hintergründe gibt:
https://www.dw.com/de/vertracktes-verhältnis-israel-und-die-un/a-67230690
Ja, der nimmt auch Bezug auf die UN Watch-Auswertung, die du so heftig kritisierst, aber gibt dir auch die Hintergründe, was da genau passiert. Spoiler: Diverse arabische Staaten nutzen die UN, um Resolutionen gegen Israel durchzubringen. Und dann darf man sich Fragen, warum Länder wie Jordanien oder Syrien in der UN solche Resolutionen einbringen statt die Situation der Palästinenser im eigenen Land zu verbessern.
Hier ist ein umfassendes Dokument, welches sich damit befasst: https://unwatch.org/wp-content/uploads/2021/01/Agenda-Item-7-Country-Claims-and-UN-Watch-Responses.pdf
Wäre vielleicht ganz gut eine andere Quelle zu verwenden. Hatten wir ja neulich schon besprochen, dass UN Watch eher eine Israelische Lobbyorganisation ist, kein objektives Medium.
Jaja, das Argument war damals: die falschen Leute sagen es. War damals schon nicht witzig.
Naja, wenn es eine israelische Lobbyorganisation ist, wie soll es dann objektiv sein? Die haben aber auch kein Problem damit Israels Vergehen von seinen Kritikern abhängig zu machen. In Bezug auf TOP 7 zum Beispiel. Da wird so getan als sei das UNHRC dominiert von autokratischen, islamistischen, israelfeindlichen Staaten. Ist aber ein demokratisches Gremium mit folgenden Mitgliedern:
Na, wenn sie Israel verteidigen, sind sie automatisch eine Lobbyorganisation, nicht wahr? Du merkst das Problem bei deiner Argumentation immer noch nicht. Teile ich jetzt was von der taz, ist es zu links, teile ich was aus der faz, ist es zu rechts. Mit dir kann man nicht reden. Tschö mit ö.
Alle anderen schauen gerne unter Wikipedia nach “Kritik”: https://de.wikipedia.org/wiki/Menschenrechtsrat_der_Vereinten_Nationen?wprov=sfla1
Dass manche Feministinnen sich weigern, rassistische Propaganda zu verbreiten, ist einfach erbärmliche Geschichtsvergessenheit. Schon die Suffragetten waren schließlich stolze Rassistinnen. /s
Erste red flag schon im Titel: es wir nur von Frauentag und “all women” gesprochen. Frage mich, wen die Autorin als Frauen ansieht und bei wem sie patriarchale Gewalt einfach ignoriert…