Am Wochenende findet in Braunschweig der Christopher Street Day (CSD) statt. Nachdem es 2023 einen mutmaßlich homophoben Angriff gab, wurden nun die Sicherheitsvorkehrungen verschärft.
“Wir leben in einer politisch aufgeheizten Stimmung und die Polarisierung nimmt zu”, sagte Björn Waldmann, Sprecher des CSD-Organisationsteams, dem NDR Niedersachsen. Um die Veranstaltung für alle sicher zu gestalten, sollen zusätzliche, private Sicherheitskräfte eingesetzt werden.
Demnach werden auch noch Freiwillige gesucht, damit in diesem Jahr mehr Ordner die Parade am Samstag und die Kundgebung am Freitag begleiten können. Nach dem Vorfall im vergangenen Jahr rät Waldmann außerdem dazu, sich in Gruppen zu bewegen und für Vorfälle sensibel zu sein.
Hintergrund der verschärften Sicherheitsmaßnahmen ist einAngriff auf einen 22-jährigen Teilnehmer des CSD 2023. Fünf Personen sollen den Mann aus der queeren Szene “aufgrund seines Erscheinungsbildes” geschlagen und getreten haben, hieß es damals von der Polizei. Auch als er am Boden lag, hätten die Beschuldigten demnach nicht von ihm abgelassen.
Die sogenannte “Pride Season” in Braunschweig steht unter dem Motto: “Dresscode Vielfalt - Gerechtigkeit ins Grundgesetz”. Nach einem zweiwöchigen Rahmenprogramm beginnt das CSD-Wochenende mit einer Auftaktkundgebung am Freitagabend vor dem Braunschweiger Schloss mit zahlreichen Künstlerinnen und Künstlern. Zu der CSD-Parade am Samstag werden bis zu 5.000 Menschen erwartet. Sie führt quer durch die Innenstadt und endet auf dem Schlossplatz, wo im Anschluss ein Bühnenprogramm stattfinden soll. Weitere Infos zum Programm des “Pride Month” gibt es online.
Der erste CSD in Braunschweig hatte als eintägiges Straßenfest unter dem Namen “Sommerlochfestival” im Jahr 1996 stattgefunden. Seit 2016 versuchen die Veranstaltenden, die überregional weniger bekannte Bezeichnung “Sommerlochfestival” in den Hintergrund zu rücken und den CSD zu etablieren.