Am Liebsten an Orten, wo viel Grün ist, und Vielfalt bunte Blüten treibt.
Bisweilen auch tagelang offline.
Sprachlich schon immer etwas eigentümlich und ausladend unterwegs.
Für manche Unkraut, für andere Blumen. Meine Natur halt.

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Cake day: June 24th, 2024

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  • Der Downvote dieses Threads stammt nicht von mir, und wird von mir als unhöflich empfunden. Ich schreibe lieber, was mir nicht passt: In diesem Falle passt mir nicht, dass dieser Titel so im leeren Raum steht.
    Dann muss ich den Raum halt selbst füllen.

    Keine Ahnung, auf welcher Quelle die Aussage mit der höflichsten Stadt beruht.
    Aber es gab u.a. mal eine Befragung von über 1500 Leuten in den 20 größten deutschen Großstädten im November 2022, die zu diesem Urteil kam.

    Und Essen soll gemäß einer Befragung die unhöflichste Stadt sein. Ich bin in beiden Städten regelmäßig unterwegs, und kann da keinen Unterschied feststellen. Junge Leute (meist Migrant:innen), die alten Leuten ihren Platz anbieten, gibt es in Essen ebenso wie in Bochum.

    Als unhöfliche Verhaltensweisen werden genannt:

    • lärmende Aktivitäten in der Öffentlichkeit
    • Vordrängeln
    • besonders abweisende Körpersprache
    • unangemessenes Verhalten im Straßenverkehr
    • in der Öffentlichkeit mit dem Handy beschäftigt sein
    • Fremde nicht beachten
    • in der Öffentlichkeit mit Lautsprecher telefonieren
    • Unhöflichkeit beim Servicepersonal
    • Kein Trinkgeld geben
    • den persönlichen Raum nicht respektieren

    Hhm… Also dass da neulich zwei Menschen in Bochum mit einer Straßenbahn kollidiert sind, wundert mich gar nicht. Ich erlebe keine Busfahrt in der Innenstadt, ohne Menschen, die völlig planlos in die Fahrbahn reinlaufen. Autofahrer:innen, die unverschämt den Bus ausbremsen, gibt es definitiv auch zu viele.
    Und dass mit den lärmenden Aktivitäten ist natürlich äußerst subjektiv. Wenn man Durchschnitts-Bochumer:innen fragt, werden viele unter ihnen ihren Lautstärkepegel normal finden. Mir mittlerweile egal: Gehörschutz macht so was erträglicher.
    Dass man Leute im ÖPNV sinnvollerweise erst aussteigen lässt, ist in Bochum wie überall nicht der Fall. Ich setze mittlerweile rigoros meine Ellenbogen ein, um Vordrängelnde auf Abstand zu halten. (Ja, Feldwespe war das, sie sticht mit ihrem spitzen Ellebogen zu!)

    Anekdote aus den 90ern - ich neu in Bochum: Auf der engen Treppe zu den Bussen im Hustadtcenter lag ein anfallsbedingt gestürzter Mann. Von oben kommend, sah ich, wie mehrere Leute sich vorbei quetschten, ohne sich auch nur ansatzweise zu kümmern. Für mich ein Kulturschock: Hier wird ein unübersehbar hilfloser Mensch auf versifften Treppenstufen liegend einfach ignoriert.

    Ich holte mit einem Taxifahrer den RTW und sammelte später noch Papiere ein, die der Mann auf der Treppe verloren hatte. Diese sandte ich an die dort enthaltene Adresse, und erhielt ein Dankesschreiben mit Buchgeschenk von seiner Frau.

    So ist Bochum für mich: Manchmal extrem unhöflich, dann wieder das Gegenteil.

    In meinem Alltagslogbuch trage ich mittlerweile ein rotes Herz ein, wenn ich eine freundliche Begegnung hatte. Das hilft, mich auf das Positive zu fokussieren. Das letzte Herz vergab ich an Apothekerin Krude. Mich in der Alten Apotheke impfen zu lassen, ist echt eine Wohltat, weil da alle so zugewandt sind. (Mal abgesehen davon, dass ich mir mindestens zwei üble Infektwochen pro Jahr erspare.)

    Wäre nett, auch von Euren Erfahrungen zu lesen.
    Bochum: Wo das Herz noch zählt?








  • Dieser Moment heute morgen, als mich die Sonne ins Gesicht scheinend weckte, und ich schlagartig realisierte, dass sie heute im Westen aufgeht: Es kommt sehr selten vor, dass ich wie von der Tarantel gestochen aus dem Bett springe.

    Als ich die Kamera im Anschlag hatte, stellte ich fest, dass ich ohne Brille schlecht fotografieren kann, und dass der sonnengelb strahlende Mond sowieso schon halb hinter einem Gebäude verschwunden war…
    In jedem Falle sah der sehr viel größer und wärmer gefärbt aus als sonst - aber das lag wohl am Nebel. Und da ich meinen Mondmoment nun schon hatte, kann ich den Supermond heute Abend getrost verschlafen ;)







  • Man muss sich halt entscheiden:
    Menschenrechte wahren und gefährdete Personen schützen -
    oder einen guten Draht zu jenen pflegen, die einem helfen, das Stadtbild im AFD-Sinne zu gestalten.
    Oder die fossile Stoffe liefern. Oder Waffen kaufen. Denn wenn es den Interessen des Kapitals dient, muss unser Grundgesetz eben mal außer Acht gelassen werden. Die Würde der Reichen in unserem Land ist unantastbar.

    Man kann nicht alles haben in Deutschland in diesen Zeiten.

    Und ich weiß nicht, wen ich mehr verachten soll: Jene hierzulande, die von diesem System profitieren. Oder die, die es massenhaft bei jeder Wahl stabilisieren.

    Noch ein Grund mehr, am Wochenende auf die Straße zu gehen. Wenn wir jetzt keine Stoppschilder aufstellen, dann reißen die in nur einer Legislatur ein, was in 80 Jahren aufgebaut wurde.
    Da braucht es gar keine AFD in der Regierung: CDU/CSU und SPD schaffen das ganz allein.

    (Editiert aufgrund CyberEggs Hinweis)


  • Wer glaubt und hofft, mit Bäumepflanzen könne der fossile Wahnsinn unserer Tage auch nur ansatzweise ausgeglichen werden, wird hier eines Besseren belehrt. Und wer bei dem ganzen Ablasshandel schon immer skeptisch war, wird in seiner Ahnung leider massiv bestätigt…

    CO2 reduzieren geht nur durch weniger (idealerweise gar nichts) emittieren.
    Es schadet nichts, in seinem direkten Umfeld einen Baum zu pflanzen und zu pflegen. Aber bitte nicht glauben, dass diese verbreitet angepriesenen kompensatorischen Forste (eben nicht Wälder!) irgendwelche Emissionen tilgen könnten.

    Wenn man sich etwas besser fühlen will als Bürger:in einer Industrienation, sind Umstieg auf öffentliche Verkehrsmittel, pflanzliche Ernährung, die Wahl vernünftiger Parteien und insgesamt weniger Konsum die Mittel der Wahl. Die millions and trillions trees sind nichts weiter als ein großflächiges Ablenkungsmanöver mit verheerenden Auswirkungen. Brandgefährlich - im wahrsten Sinne des Wortes.






  • Guter Vorschlag, so auf den ersten Blick.
    Wie im Berliner Modell kostet das Ganze die Stadt de facto nichts, außer die Anwendung bestehender Gesetze. Unser Grundgesetz Artikel 15 liefert bereits den Rahmen dafür (siehe meinen Post zu Sabine Nussers Expertise von eben). Wenn das in Berlin funktioniert, sollten Bürger:innen das bundesweit einfordern.
    Es müsste gar nicht der aktuelle Wert entschädigt werden, weil der ja eben durch die Immobilienblase verfälscht ist. Diejenigen, die fahrlässig anderen etwas vorenthalten, würden auf den Boden unserer Verfassung zurück befördert. Denn: Eigentum verpflichtet!


  • Ich empfehle in diesem Zusammenhang das lehrreiche Interview mit der Politikwissenschaftlerin und Journalistin Sabine Nuss über Vergesellschaftung und Privateigentum bei Jung & Naiv vom 30.09.25:

    auf Youtube oder bei Podigee

    Wer nur kurz Zeit hat, sollte sich den Teil ab 2:28:40 zum Thema Deutsche Wohnen und Co enteignen reinziehen. Ich fand es mega spannend, was da alles möglich ist auf Grundlage des Artikel 15 aus unserem Grundgesetz:

    § 15 GG
    Grund und Boden, Naturschätze und Produktionsmittel
    können zum Zwecke der Vergesellschaftung durch ein Gesetz,
    das Art und Ausmaß der Entschädigung regelt,
    in Gemeineigentum oder in andere Formen der Gemeinwirtschaft
    überführt werden.

    Für die Entschädigung gilt Artikel 14 Abs. 3 Satz 3 und 4 entsprechend.

    Was das bedeutet, erklärt Sabine gut verständlich.
    Und ja, Privateigentum mit mehr als 3000 Wohnungen ist Raubeigentum.
    Unser Grundgesetz bietet eine Menge Spielraum, der genutzt werden sollte, um die Ziele unserer Verfassung gemeinwohldienlich zu erreichen. Alle Menschen haben bezahlbares Wohnen verdient!


  • Unser Bundeskanzler ist eine gespaltene Persönlichkeit.
    In der Regierungspressekonferenz vom Mittwoch ist dieser Eindruck noch einmal durch Staatssekretär Kornelius verstärkt worden.

    Fakt ist: Ich kann beide Persönlichkeiten nicht ausstehen.

    Nachhören bei YT

    Nachlesen im Transkript, was Tilo Jung und seine Kollegen dazu fragten

    Ausschnitt Regierungspressekonferenz vom 15. Oktober 2025 ab Minute 45

    Frage Herr Fechner
    Herr Kornelius, es hat gestern eine Pressekonferenz des Bundeskanzlers bei seinem Antrittsbesuch in Brandenburg gegeben, wo er Herrn Woidke getroffen hat. Er wurde unter anderem auf die Stärke der AfD in den Umfragen angesprochen. Er verwies dazu auf die Migrationspolitik und sagte, dort habe man als Bundesregierung schon große Fortschritte gemacht. Er sagte dann wörtlich:
    „Aber wir haben natürlich immer im Stadtbild immer noch dieses Problem. Deswegen ist der Bundesinnenminister ja auch dabei, jetzt in sehr großem Umfang Rückführungen zu ermöglichen und durchzuführen.“
    Können Sie einmal ausführen, was genau Herr Merz mit Blick auf das Stadtbild gemeint hat und inwiefern das im Zusammenhang mit Rückführungen, also Abschiebungen steht.

    Staatssekretär Kornelius
    Ich glaube, da interpretieren Sie zu viel hinein. Der Bundeskanzler hat sich zu dem geänderten Kurs in der Migrationspolitik der neuen Bundesregierung geäußert ‑ übrigens in seiner Funktion als Parteivorsitzender, was er auch explizit so kenntlich gemacht hat. Er hat immer klar gemacht, dass es sich bei der Migrationspolitik in seinen Augen nicht um Ausgrenzung handeln darf, sondern um eine einheitlich geregelte Zuwanderung. Sie wissen, dass die Bundesregierung in der Migrationspolitik auf Steuerung und Begrenzung setzt und gleichzeitig immer festgestellt hat, dass jeder, der Schutz braucht, diesen Schutz auch bekommt.

    Zusatzfrage Herr Fechner
    Ich hätte noch eine Nachfrage dazu: Zum einen ist mir aufgefallen, dass dieser Teil der Pressekonferenz im Transkript des Bundespresseamts nicht enthalten ist. Können Sie darlegen, warum das so ist? Der restliche Teil wurde schließlich veröffentlicht.
    Auch nach Ihrer Ausführung ist mir immer noch nicht klar, was er mit dem „Problem im Stadtbild“ konkret gemeint hat.

    Staatssekretär Kornelius
    Die Veröffentlichungen des Bundespresseamts unterliegen, wie Sie wissen, dem Neutralitätsgebot. Der Bundeskanzler hat sich in dieser Äußerung klar als Parteivorsitzender zu erkennen gegeben. Diese Kürzungen sind als parteipolitische Äußerungen gekennzeichnet, und wegen des Neutralitätsgebots hat das Bundespresseamt diese Äußerungen nicht veröffentlicht. Das ist die übliche Praxis in solchen Fällen und keinerlei Neuigkeit.

    Frage Herr Steiner
    Herr Kornelius, das sind jetzt natürlich interessante Volten, die wir hier aufgrund ebendieser Differenzierung drehen müssen. Der Parteivorsitzende hat natürlich keinen Innenminister, das ist logisch klar. Auf den hat er in diesem Kontext allerdings referenziert. Ich würde gerne wissen: Hat der Bundeskanzler in seiner Funktion, so wie Sie für ihn sprechen, in irgendeiner Form Probleme mit dem Stadtbild in deutschen Städten?

    Staatssekretär Kornelius
    Ich glaube nicht, dass der Bundeskanzler ein Problem mit dem Stadtbild hat. Die Wertung zu Beginn Ihrer Frage nehme ich schlicht zur Kenntnis.

    Frage Tilo Jung
    Der Parteivorsitzende hat also ein Problem mit Migranten im Stadtbild, der Bundeskanzler aber nicht, obwohl er derselbe Mann ist, das wollten Sie uns hier jetzt sagen?

    Staatssekretär Kornelius
    Was Sie glauben, was ich Ihnen vermitteln will, kann ich Ihnen wiederum nicht vermitteln, weil ich nicht weiß, was Sie glauben.

    Zusatzfrage Tilo Jung
    Sie haben uns gerade gesagt, das Zitat, in dem es um Migranten im Stadtbild geht, sollten wir dem Parteivorsitzenden zuordnen und nicht dem Bundeskanzler. Da das dieselbe Person ist, wäre das aber nur logisch, wenn sich nur der Parteivorsitzende um Migranten und Ausländer im Stadtbild Sorgen macht, aber der Bundeskanzler nicht. Das wollten Sie uns sagen?

    Staatssekretär Kornelius
    Ich habe Ihnen gesagt, dass der Bundeskanzler in seiner Äußerung in Potsdam explizit gesagt hat, dass er eine parteipolitische Äußerung tut, und den brandenburgischen Ministerpräsidenten um Verständnis gebeten hat, dass er dies tut. Deswegen war diese Äußerung so gekennzeichnet und wurde auch von uns entsprechend so ausgewiesen. Das war das, was ich gesagt habe.

    Frage Herr Eckstein
    Ich möchte gerne noch einmal konkret nachfragen: Gerade auch im Netz bzw. in den Social Media wird diese Aussage vielfach als rassistisch bewertet, gerade auch im Hinblick darauf, dass man nicht erkennen kann, ob jemand deutscher Staatsbürger ist oder nicht, der Bundeskanzler aber im Zusammenhang mit Migration von „diesem Problem“ spricht. Was sagen Sie denn zu diesen Vorwürfen?

    Staatssekretär Kornelius
    Im Netz werden sehr viele Vorwürfe erhoben, aber ich glaube nicht, dass man dem Bundeskanzler in diesem Zusammenhang Rassismus vorwerfen kann.

    (Themenwechsel)