Als ich mit Eintritt ins Berufsleben aus dem familiären Nest der PKV ausgeschieden bin und auf der Suche nach einer Krankenkasse war, habe ich mir damals per Eckdaten aus dem Vergleich der Stiftung Warentest eine passende solche gesucht. Ergebnis: Die HEK aka Hanseatische Krankenkasse sollte es sein. Was seitdem passiert ist? Eine fortdauernde, zunehmende Zumutung.
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Die Online-Plattform zur Verwaltung und Kommunikation (“HEK24”) war schon nicht die zuverlässigste. Letztlich wurde sie mit Verweis auf die Online-App komplett eingestellt. Das Ergebnis? Bis vor kurzem war die App über Wochen (!) mit Verweis auf einen Verbindungsfehler überhaupt nicht erreichbar. Inzwischen ist der Login wieder möglich, sodass man immerhin Dokumente per Handy einreichen kann - was denkbar unkomfortabel ist, da man so am Desktop erstellte PDFs erst einmal auf das Handy übertragen muss, um sie von dort verschicken zu können. Beim Öffnen der Gesundheitsakte (“smarthealth”) heißt es weiterhin: “Schön, dass Sie da sind. Ihre Daten werden geladen gleich geht es los.” - und darauf “Verbindung fehlgeschlagen. Bitte versuchen Sie es später erneut.”
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Über die Jahre Gesundheits-Hotline zwecks medizinischer Fragen habe ich über die Jahre noch nie jemanden erreicht.
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Auf Beantwortung von Fragen, die ich über die App stelle, erhält man mitunter nach mehr als 4 Wochen (!) eine Antwort. Per Brief. Die Erreichbarkeit ist derart katastrophal, dass ich bei jedem Privatunternehmen, mit dem ich derartige Erfahrung machen würde, jeden Moment mit der Insolvenz rechnen und das weite suchen würde.
Letztlich bin ich froh, immerhin noch keinen kritischen Abrechnungsfall gehabt zu haben - denn das könnte “lustig” werden. Bevor es soweit ist, muss ich da dringend raus. Und würde gerne wissen, bei welchen GKVs ihr versichert und wie zufrieden ihr seid. Was so meine Kriterien sind?
Völlig irrelevant:
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Ich möchte keine Homöopathie, Osteopathie oder sonstigen Hokuspokus in Anspruch nehmen, ich bin auf der Suche nach halbwegs verlässlicher gesundheitlicher Versorgung in diesem kaputten System.
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Beitragssatz. Wenn die Leistung stimmt und Erreichbarkeit gegeben ist - shut up and take my money.
Very nice to have:
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Bonusprogramme/Rabatte als Nichtraucher, Sportler, Normalgewichtiger, etc.
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Vorsorgeprogramme, die andere möglicherweise nicht bieten
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Mitgliedermagazin o. ä.
Pflicht:
- Online-Portal zur Kommunikation. Damit meine ich ausdrücklich keine App
Ich bin gespannt auf eure Erfahrungsberichte!
Bin mit der TK ganz zufrieden. Musste bisher keine App installieren und konnte alles über den Browser machen.
Die TK ist leider eine der streitfreudigsten KVs in Deutschland (Anzahl der Verfahren/Mitglieder). Ich wäre hier sehr sehr vorsichtig. Aggressiv vorallem in Sachen Werbung und vor Gericht. Stiftung Warentest bietet online für ein paar Euro Datenbankzugriff auf alle KVs in einer Art Vergleichsportal, kann ich stärkstens Empfehlen.
Hatte bisher nur positive Erfahrung mit deren Service. Ein Anruf und konnte immer alles klären.
Gibt es irgendwo eine Statistik wo man dieses Verhältnis für jede KV sehen kann?
Die Zahlen gibt es von den Sozialgerichten, ich weis leider nicht ob sie nach KV aufgeschlüsselt öffentlich einsehbar sind. Ich habe meine Info von einem Familienmitglied das an einem Sozialgericht in Dtl tätig ist. Generell lässt sich denke ich sagen das je größer die Mitgliederzahl desto größer größer ist auch die Streitkasse und damit die Bereitschaft zu klagen.
Andererseits sind die Barmer und die TK wohl diejenigen, die grundsätzlich in vernünftigem Rahmen die Kosten für Hilfsmittel übernehmen: Quelle: Schwiegervater mit jahrelanger Tätigkeit im Querschnittsgelähmtenzentrum einer BG Klinik mit Gutachtertätigkeit.
Edit: Rechtschreibung
Hilfsmittel sind auch ein recht interessantes Thema, wobei man hier ja zwischen im Hilfsmittelverzeichniss geführten und anderen unterscheiden müsste. Was Bewilligungen angeht gibts zB. von 2017 eine IGES Studie die doch recht interessant ist. Hier schneiden die Ersatzkassen, welche TK und Barmer enthalten, am schlechtesten ab. Das freut mich dass deine Familie hier gute Erfahrungen gemacht hat, statistisch sieht die Realität leider anders aus.
Wenns interessiert der kann sich zB mal Tabelle 6 anschauen, am Ende sind die Bewilligungsquoten relativ ähnlich, jedoch muss man bei Barmer, TK und Co. deutlich häufiger Widersprechen/Streiten um zu seinem Recht zu kommen.
Der gute Mann ist schon länger in Rente. Daten sind immer eine gute Diskussionsbasis. Ich schaue es mir bei Gelegenheit mal genauer an.
Kann ich bestätigen. Portal ist sehr aufgeräumt. App gibt es aber vollkommen optional. Gute Vorsorge-Programme. Selbst Hokus Pokus fördern die in Anteilen.
Und es gibt Wahltarife, die einem einen kleinen Beitrag (15€ p.a. oder so) zurückzahlen, man dafür aber keine Homöopathie in Anspruch nehmen “darf”. Ist eher ein Signal als ein Benefit, aber ich hab das mal ausgewählt.
Bin von der HEK aus ähnlichen Gründen zur IK (Innovationskasse) gewechselt, weil die fast keine Homöopathie anbieten und auch sonst recht gut abgeschnitten in Tests. Habe jetzt schon eine elektronische Patientenakte aufm Handy und allgemein funktioniert das meiste sehr gut digital. Man merkt allerdings, dass auch diese KK gerade wie vermutlich alle einen unvorstellbaren Kraftakt leisten muss, um endlich volldigital zu werden.
Leistungen und Kommunikation dagegen bisher toppi. Bin happy. Das allermeiste geht im Browser, die App bietet da keine riesen Vorteile und was nicht digital geht, geht dann eh nur postalisch 🤷♂️
Bonusprogramme gibt’s für Zähne uvm und auch Prävention / Yoga etc werden teilfinanziert.
Bin schon immer bei der HEK (erst über die Eltern und dann nie gewechselt) und eigentlich zufrieden. Ich habe aber auch keine besonderen Ansprüche, außer dass die die Sachen bezahlen ohne Stress zu machen. Das haben sie bei mir bis jetzt immer getan, auch wenn das sicherlich teilweise echt teuer für die war 🤷♂️
BKK Faber Castell. Günstiger Beitragssatz ist zwar nicht das wichtigste, aber ich habe bisher nichts im Leistungsangebot vermisst (ggü. vorher SBK, die sauteuer war aber mir trotzdem nicht die PZR beim Wunscharzt bezahlt hätte z.B.). Für das gesparte Geld kann ich mir auch privat das eine oder andere leisten. Hab auch keine App installiert, mache das meiste per Mail oder am Telefon.
Ich bin bei der BKK VBU.
Pro: alle Impfungen werden (afaik ausnahmslos, solange es eine klassische Impfung mit spritze ist) übernommen. Außerdem gibt es ein Bonusprogramm. (Bis 120€ p.a). Und dann gibt es auch einen Vertrag für Hausarztprogramm.
Kontra: Schwurbelkram wird unterstützt und teilweise auch im Versichertenmagazin aktiv beworben.
Es gibt eine App in der ich formlos, kommentarlos Anliegen (Einreichung von Unterlagen, zb Bonusprogramm) platzieren kann und dann Antwort bekomme. Regionale Telefonnummern gibt’s auch, dort wird auch geholfen.
Ein Freund von mir ist extra zur Debeka GKV gewechselt, weil die keinen Schwurbelkram unterstützen. Bzw zumindest keine Homöopathie.
Ich möchte meine GKV nicht direkt empfehlen, weil sich die Angebote je nach Bundesland unterscheiden. Es gibt aber im Internet Vergleichsportale mit denen man sich zumindest einen groben Überblick verschaffen kann. Bei meinem letzten Wechsel hab ich mich auch noch von meinem Versicherungsmakler beraten lassen. Das kann auch helfen, wenn man einen hat.
Das Problem ist ja, dass ich genau deshalb bei der HEK gelandet bin. Ein Bonusprogramm, das in den AGBs auf den hinterletzten Seiten präsentiert wird, kaum zu erfüllen ist, aber bei Stiftung Warentest die meisten Pluspunkte eingestrichen hat. Das ganze Angebot der HEK ist offenbar völlig auf solche standardisierten Vergleichsdatenbanken ausgerichtet - ist man erst einmal Mitglied, bleibt davon nichts: Um den Bonus muss man aktiv kämpfen, die Gesundheitshotline existiert nur auf dem Papier und die angeblich zigfach ausgezeichnete App ist häufiger außer- als in Betrieb.
Deshalb frage ich nach Erfahrungen von Mitgliedern.
Also wegen des Bonusprogramms würde ich jetzt nicht spezifisch eine gesetzliche Krankenkasse wählen. Im Übrigen: Jede Krankenkasse hat ein Bonusprogramm. Die sind nämlich gesetzlich dazu verpflichtet. Dafür machen sie nicht unbedingt gerne Werbung (aus offensichtlichen Gründen). Auch verpflichtet sind sie zum Anbieten von Wahltarifen. Die sind von Kasse zu Kasse ebenso unterschiedlich, aber bei etwas gesunderem Lebensstil kommt da schon etwas Geld zurück. In meinem Fall sind das 180 Euro. Dafür hab ich dann einen Rezepteigenanteil von 25€ der im Jahr auf 200 gedeckelt ist. Also im worst case zahle ich 20 drauf (oder wie die letzten zwei Jahre habe je 180 rausgekriegt und kann meinetwegen die nächsten 10 Jahre jeweils draufzahlen und komm trotzdem bei 0 raus)
Da die gesetzlichen KK sich vom Leistungsangebot wirklich nur marginal unterscheiden, würde ich dir einfach empfehlen zu einer der größeren zu gehen. Sprich AOK, Techniker, Barmer oder DAK. Die kleinen haben zwar oftmals aus der offensichtlichen Gründen, das ‘bessere’ Angebot um sich gegen die großen durchzusetzen. Dafür läuft es bei denen auch mal nicht so rund insbesondere wenn der eine zuständige Mitarbeiter mal krank / im Urlaub ist und der Laden eben nicht groß genug ist um das aufzufangen.
Das mit den Apps ist so ne Sache. Das ist halt diese “Digitalisierung” von denen die Alten immer reden und denken, wenn man jetzt ne App draufklatscht wird alles besser. Meine KK kann ich auch per online Kontaktformular/Email anschreiben, was aber ohnehin dazu führt, dass sie am nächsten Tag anrufen. Ich kann aber auch online angeben, dass sie mich zu einer bestimmten Zeit anrufen und in der Regel geht das dann am bequemsten.
Barmer GEK hier.
Zu deinen Kriterien: Es gibt ein Online-Portal zur Bedienung am PC, ziemlich sicher auch eine App, die nutze ich aber nicht. “Online ausfüllen, Antwort per Brief” kann vorkommen, gerade, wenn es um ein Schreiben der offizielleren Sorte geht, aber die Bearbeitung ist nicht so lang wie bei dir beschrieben. Die Versorgung selbst funktioniert für mich, und ich verbringe gefühlt mein halbes Leben in Wartezimmern und Krankenhäusern - aber nur mit meinen spezifischen Problemen, im Internet gibt es Geschichten von Streitfällen zwischen der Barmer und deren Versicherten. Es gibt ein Mitgliedermagazin, es gibt Gesundheitsprogramme, damit habe ich mich nicht weiter auseinander gesetzt. Ob Homöopathie o.Ä. übernommen wird, weiß ich nicht aus dem Kopf, lässt sich googeln.
Bonus-Information: Wann immer ich mit den Mitarbeiter*innen direkt geredet habe, waren alle nett und hilfreich. Sowohl am Telefon als auch vor Ort. Vor Corona gab es gelegentlich Kekse in den Geschäftsstellen (als Teller auf dem Tisch, nicht als Geschenk für mich persönlich).